Das Super-Wahljahr 2024 ist zu Ende. Nach der Wahl von Trump, dem Umsturz in Syrien und dem Wechsel an Regierungsspitzen in Europa sind weitreichende Veränderungen auf geopolitischer Ebene zu erwarten, die Folgen für das wirtschaftliche Geschehen und die Finanzmärkte haben werden.
Dabei stellt sich die Frage, welche Wachstumsperspektiven sich für die großen Volkswirtschaften für 2025 und die Folgejahre ergeben und wie sich die europäische Wirtschaft angesichts der Rückkehr des Protektionismus zwischen den Großmächten USA und China behaupten wird?
Wir blicken auf die wichtigsten politischen und wirtschaftlichen Trends für 2025 und geben einen Überblick auf welche Szenarien man sich im kommenden Jahr einstellen kann.
Konjunktur-Erwartungen für die USA und Europa
Wir rechnen mit einer zweigeteilten Entwicklung: Die US-Wirtschaft dürfte weiterhin ein solides Wachstum an den Tag legen, während sich die Konjunktur in Europa verhalten entwickelt und manche Länder wie Deutschland oder Österreich am Rande einer Rezession stehen. Wie schon in den letzten Jahren werden die Schwellenländer doppelt so stark wachsen als die entwickelten Volkswirtschaften, wie der Internationale Währungsfonds prognostiziert, siehe Grafik. Die Inflationsraten sollten demnach weiter zurücklaufen und in den entwickelten Volkswirtschaften das 2 Prozent-Zielband erreichen.
In den Vereinigten Staaten läuft die Wirtschaft weiterhin gut, und der Arbeitsmarkt hat sich bisher nicht merklich abgeschwächt. Am Markt erwartet man sich von Trump auf der einen Seite vor allem wirtschaftsfreundliche Maßnahmen, wie die angekündigten Steuersenkungen für Unternehmen: Wenn diese umgesetzt werden, dürften die Aktienkurse aufgrund der positiven Effekte auf die Unternehmensgewinne noch einmal steigen.
Doch die Sache hat einen Haken: Der Markt hat das zu weiten Teilen eingepreist. Infolge der Wahl sind die Erwartungen weiterer Zinssenkungen für 2025 deutlich zurückgegangen. Dies birgt Potenzial für Enttäuschungen, denn die Periode der Zinssenkungen könnte in den USA bald schon vorbei sein. Die hohe Staatsverschuldung könnte zu höheren Renditen bei US-Staatsanleihen sorgen, da Investor:innen dann höhere Prämien für das halten dieser Anleihen verlangen. Das würde den Handlungsspielraum der Notenbank einschränken.
Das Umfeld: Wachstum und Inflation
Moderates Wachstum und zurückgehende Inflation
Hinweis: Prognosen sind kein zuverlässiger Indikator für künftige Wertentwicklungen.
Gefahr durch Protektionismus?
Die andere Seite von „Trumponomics“ zielt auf höhere Zölle und zunehmenden Protektionismus ab. So hat Trump Einfuhrzölle auf chinesische Waren von bis zu 60 Prozent und die kurzfristige Umsetzung von Strafzöllen von 25 Prozent für sämtliche Waren aus Mexiko und Kanada angekündigt. Sollten diese Pläne in die Tat umgesetzt werden, könnte dies eine Spirale an Einfuhrzöllen auch in Europa und China in Gang setzen. Das würde Waren verteuern, die Exporte beeinträchtigen und damit der weltweiten Konjunktur zusetzen.
Schafft Trump die Nachhaltigkeit ab?
Eine mögliche Abkehr von den Klimaziel durch die neue US-Administration bereitet uns weniger Kopfzerbrechen. Schon in der ersten Präsidentschaft Trumps wurde mehr in alternative als in fossile Energien investiert. Zwar werden die USA vermutlich aus dem Pariser Klimaabkommen austreten und versuchen die Chemie-, Stahl- und Zementindustrie ins Land zurückzuholen, doch über die technologischen Errungenschaften etwa im Bereich der erneuerbaren Energien wird sich auch ein Trump nicht hinwegsetzen können. 90 Prozent der Green Jobs in den USA, die auf Basis des Inflation Reduction Act geschaffen wurden, befinden sich in republikanisch dominierten Staaten. Zudem sind große Teile der dadurch freigesetzten Mittel entweder schon ausgegeben oder verplant. Es gibt also aus unserer Sicht nur begrenzten Spielraum den Act gänzlich aufzuheben.
Szenarien für 2025 – mehr Schwankungen an den Finanzmärkten
Ausgehend von diesen Vorzeichen haben wir vier Szenarien beschrieben, die mit unterschiedlichen Wahrscheinlichkeiten eintreten könnten. Das Hauptszenario für 2025 ist derzeit mit 35 Prozent Wahrscheinlichkeit das "Keine Landung"-Szenario. Das bedeutet eine heterogene Entwicklung in den entwickelten Volkswirtschaften: die USA wird ein reales Wirtschaftswachstum von 2,2 Prozent erwartet, für die Euro-Zone wird dieses etwa bei 0,8 Prozent liegen. Auch bei der Inflation sind die Entwicklungen sehr unterschiedlich. In Summe: kein eindeutiges Bild und damit entsprechend erhöhte Schwankungsfreudigkeit der Börsen und Kapitalmärkte.
Hinweis: Prognosen sind kein zuverlässiger Indikator für künftige Wertentwicklungen.
Chancen an den Börsen?
Auch wenn die Aktienmärkte nach der US-Wahl zu kurzfristigen Höhenflügen ansetzten, ist für das kommende Jahr Vorsicht geboten. Mit Donald Trump kehrt ein Stück Unsicherheit in das Weiße Haus zurück. Welche der Maßnahmen Trumps wirklich umgesetzt werden, ist noch fraglich. Steuersenkungen würden sich zwar positiv auf die Unternehmensgewinne auswirken. Eine restriktivere Handelspolitik der Wirtschaftsmacht USA könnte jedoch der Konjunktur weltweit zusetzen.
Davon wäre auch Europa keineswegs ausgenommen: höhere Einfuhrzölle eines der wichtigsten Handelspartner wäre wohl ein weiterer lähmender Faktor für die wirtschaftliche Erholung hierzulande. Die andere Seite der Medaille: Der Rückgang der Inflation bietet weiteren Spielraum für Zinssenkungen im Euroraum, was der europäischen Wirtschaft und auch den Aktien auf die Sprünge helfen könnte.
Unternehmensgewinne bleiben unterstützend
Positiver Ausblick für 2025
Hinweis: Prognosen sind kein zuverlässiger Indikator für künftige Wertentwicklungen.
In Summe schätzen wir die Perspektiven für die globalen Aktien- und Anleihenmärkte als intakt ein. Den Risiken auf politischer Ebene stehen positive Faktoren wie die weiterhin wachsende Weltwirtschaft, solides Gewinnwachstum im hohen einstelligen bis zweistelligen Bereich (siehe Grafik), sinkende Leitzinsen rund um den Globus und Stimuli durch die Länder, etwa in China, gegenüber. An den Börsen werde sich die auf die Dividenden, reale Gewinne, Inflation und Bewertung richten. Wenn die Unternehmen weiter Gewinnwachstum ausweisen und Dividenden zahlen, werden dies die Kurse widerspiegeln.
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Hinweis: Prognosen sind kein verlässlicher Indikator für künftige Wertentwicklungen.
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